Jeff Cooper’s Expansion Breakout

Heute möchte ich das Expansion Breakout Setup von Jeff Cooper vorstellen, das er in seinem Buch „Hit and Run Trading“ veröffentlichte.

Cooper beschreibt in seinem Buch, dass er in den Anfängen seiner Karriere als Trader oft Probleme beim handeln von Ausbrüchen (neuen Hochs oder Tiefs) hatte. Daraufhin hat er sich seine Gewinner etwas genauer angeguckt und festgestellt, daß die erfolgreichen Trades meist von einer Tagesrange, die die Grösste der letzten 9 Handelstage war, begleitet wird.

Um dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen, entwickelte er folgendes Setup.

 

Für Käufe:

1.) Der heutige Schlußkurs muß ein Zweimonats-Hoch darstellen. (um es besser programmieren zu können, habe ich aus dem Zweimonats-Hoch ein 50-Tage Hoch gemacht)

2.) Die heutige Handelsspanne (Hoch-Tief) ist größer oder gleich der größten Handelspanne der letzten 9 Handelstage.

3.)  Am nächsten Tag kaufen wir 1 pip über dem heutigen Hoch. Die Kauforder ist nur für diesen Tag gültig.

4.) Den initialen Stoploss setzen wir 1 pip unter das Tief des Tages vor dem Ausbruch.

Für Verkäufe (short trades):

1.) Der heutige Schlußkurs muß ein 50-Tage Tief darstellen.

2.)  Die heutige Handelsspanne (Hoch-Tief) ist größer oder gleich der größten Handelspanne der letzten 9 Handelstage.

3.)  Am nächsten Tag verkaufen (sell short) wir 1 pip unter dem heutigen Tief. Die Order ist nur für diesen Tag gültig.

4.) Den initialen Stoploss setzen wir 1 pip über das Hoch des Tages vor dem Ausbruch.

 

Gucken wir uns mal ein paar Beispiele an. Ich habe meinen Screener auf allen Aktien der NYSE laufen lassen und eine Treffer bekommen. Der Screener unterscheidet nicht zwischen long und short Setups, da ich mich entschieden habe stattdessen die Anzahl der Tage, die seit der Ausbildung des Signals vergangen sind anzuzeigen. PRT gibt leider nur die Möglichkeit ein Kriterium auszugeben. Wir haben einige Treffer.

Als Beispiel für ein Long Setup habe ich Ally Financial Inc gewählt. Hier der Chart.

Am 29. September entsteht eine Ausbruchskerze. Der Indikator zeigt dies durch einen grünen Pfeil unter der Kerze an. Er zeigt uns darüberhinaus den Einstiegspreis für den nächsten Tag (grüne Linie) und den Stoploss für diesen Trade (rote Linie).

Am 2. Oktober (dem nächsten Handelstag) schliesst der Kurs über der grünen Linie und wir eröffnen einen Long-Trade. Acht Tage später testet der Kurs erneut die Einstiegsregion, aber schliesst nicht unterhalb unseres Stoploss. Am 25. Oktober folgt eine weitere Ausbruchskerze, die unseren trade deutlich in die Gewinnzone schiebt. Es ist nicht ungewöhnlich, daß in einem starken Trend mehrere Ausbrüche in dieselbe Richtung erfolgen. In der Regel hat das erste Signal eines neuen Trends die besten Erfolgsaussichten.

Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an. Diesmal dient Dynegy Inc als Beispiel für ein Short-Setup.

Am 4. August bricht der Kurs nach unten aus. Dies zeigt der Indikator mit einem roten Pfeil über der Ausbruchskerze an. Außerdem gibt er uns den Einstiegspreis für den nächsten Tag (grüne Linie) und den Stoploss für diesen Trade (rote Linie). Am folgenden Tag schliesst der Kurs unterhalb der grünen Linie und wir eröffnen einen Short-Trade.

Der heilige Gral

Das erste Setup, das ich präsentieren will, wurde von Linda Raschke in ihrem Buch Street Smart veröffentlicht. Es ist selbstverständlich nicht DER heilige Gral, sondern nur der von Linda Raschke gewählte Name.

Es ist ein relativ einfaches Setup, daß auf die Fortsetzung eines starken Trends nach einem Rücksetzer spekuliert.

Linda Raschke erklärt:

„Wenn sich der Kurs in einem starken Trend neue Hoch(Tief) produziert, sollten Sie immer den ersten Rücksetzer kaufen(verkaufen). Das heilige Gral Setup ist eine exakte Methode, die einem signalisiert, wann man nach einem solchen Rücksetzer eine Position eingehen sollte. Wenn wir dann eine Position eingegangen sind, hoffen wir auf eine Fortsetzung des vorherigen Trends.

Normalerweise folgt eines der zwei typischen Resultate. Der erneute Test des Swinghoch (Swingtief) wird nicht bestanden – in diesem Fall kann man die Position in der Regel mit einem kleinem Gewinn, oder zumindest ohne größeren Verlust schließen. Oder der vorherige Trend setzt sich über das Swinghoch (Swingtief) heraus fort – die für uns bessere Variante. Wie auch immer es läuft, hat man mit dem Setup einen Einstiegspunkt mit minimalen Risiko, der einem nach Positionseröffnung verschiedene Möglichkeiten zum Ausstieg bietet.

Es folgend die Regeln für die Eröffnung einer Long-Position (Short ist genau entgegengesetzt):

1.) Der 14-Perioden ADX-Indikator is über 30 und steigend. Auf diese Weise identifizieren wir einen starken Trend.

2.) Wir warten auf einen Rücksetzer zum 20-Perioden exponentiellen, gleitenden Durchschnitt (EMA20). Dieser Rücksetzer wird normalerweise von einem leichten Rückgang des ADX begleitet.

3.) Wenn der Kurs den EMA20 berührt, setzen wir einen buy stop direkt über das Hoch der vorherigen Kerze.

4.) Direkt nach Eröffnung der Position setzen wir einen Stop loss unter das neuentstandene Swingtief. Wir ziehen den stop nach sobald der Trade in den Gewinn kommt und sind bereit die Position zu schliessen, sobald der Kurs das vorherige Swinghoch erreicht. Haben wir den Eindruck, daß der Kurs weiter in unsere Richtung laufen könnte, machen wir hier beim Swinghoch einen Teilverkauf und ziehen den stop loss für die restliche Position nach.

5.) Wird die Position ausgestoppt, setzen Sie einen erneuten buy stop an die Stelle des vorherigen Einstiegs.

6.) Nach einem erfolgreichen Trade muss der ADX-Indikator wieder über 30 steigen, bevor ein neuer Rücksetzer zum EMA getrauet werden kann.“

Ich habe die original Regeln genau übernommen, bis auf Regel 5, da ich der Meinung bin, daß ich nachdem ich ausgestoppt wurde lieber auf ein neues, frisches Signal warte.

Mit diesen Regeln habe ich dann einen Screener programmiert, der das Aktienuniversum nach dem Setup durchsucht und zusätzlich eine Indikator, der die gefundenen Setups visualisiert, indem er den Einstiegspreis und Stop loss des jeweiligen Setups anzeigt.

Und das ist was dabei herausgekommen ist. Ich habe den Screener alle an der NYSE notierten Aktien durchsuchen lassen, um das Setup im Tageschart zu identifizieren. (man kann dasSetup auch in anderen Timeframes handeln)

In der Spalte ganz rechts mit der Überschrift „Holy grail setup“ steht entweder eine „1“ für ein Long-Setup, oder eine „2“ für ein Short-Setup.

Wie wir sehen, hat der Screener einige Setups gefunden.

Gucken wir uns das Ganze mal anhand von zwei Beispielen an. Zuerst schauen wir uns ein Long-Setup an am Beispiel von Mc Donalds.

Mitte Juni setzte der Kurs auf den EMA20 (blaue Linie) zurück. Als dies geschah war der ADX größer als 30 (um den ADX zu sehen, aktivieren Sie bitte den eingebauten ADX-Indikator der Platform) und damit war das Setup vollständig. Die hellgrüne Linie zeigt dann den Einstiegspreis für das Setup – hier hätten wir unseren buy stop gesetzt.

4 Tage nachdem sich das Setup gebildet hat, übersteigt der Kurs unseren Einstiegspreis und wir sind long. Die rote Linie zeigt den Stop loss für diesen Trade.

Als zweites Beispiel, habe ich ein Short-Setup gewählt. Das nächste Chart zeigt IBM.

Hier befindet sich IBM in einem Abwärtstrend. Mitte März mach der Kurs einen Rücksetzer hoch an den EMA20. Während das passiert, ist der ADX größer als 30 (wir haben einen straken Trend) und wir setzen einen sell stop direkt unter das vorherige Swingtief (grüne Linie). Nur 3 Tage später fällt der Kurs unter die grüne Linie und wir sind short. Die rote Linie ist unsere Stop loss für diesen Trade.